Formen der Versunkenheit: Die Rolle der Traumanalyse im Frühwerk Eugen Finks

Abstract

Fink hat in seiner 1930 publizierte Dissertation Vergegenwärtigung und Bild den Gedanken ausgearbeitet, was es heißt, in einer Welt zu versinken, um auf diese Weise die Besonderheiten des Unwirklichen herauszuarbeiten. Das Phänomen des Versinkens in einer Welt lässt sich am geeignetsten am Traum verdeutlichen. Das Phänomen des Traums eröffnet einen theoretischen Horizont für die Infragestellung der Wirklichkeit der faktischen Welt, indem es die Denkbarkeit aufzeigt, dass die faktische Welt sich als Traum einer anderen Welt herausstellen könnte. Dank dieses "erkenntnistheoretischen" Arguments zeigt Fink mit dem Hinweis auf den Traum einen denkbaren Übergang von der vorgegebenen Welt in eine andere Welt. Diese "Transweltbewegung" ist nicht nur eine willkürliche Spekulation, wie es beispielsweise ein rundes Viereck wäre, sondern bedroht transzendental die Selbstvertrautheit des Menschen. Wir möchten die These formulieren, dass der Weltglaube durch die denkbare Unwirklichkeit unserer vorgegebenen Welt relativiert wird, und versuche in dieser Arbeit, die transzendentale Instabilität des Weltglaubens zu artikulieren. Da das Subjekt der Transweltbewegung weder ein Mensch ist, der in der vorgegebenen Welt lebt - denn dieser dieser geht an die extreme Grenze der vorgegebene Welt -, noch das transzendentale Subjekt...

In Vergegenwärtigung und Bild, his doctoral thesis published in 1930, Fink has worked out the idea of being absorbed in a world for elaborating the specificities of unreality. And the phenomenon of being absorbed in a world is most exemplarily effective in the case of dream. The phenomenon of dream opens up a theoretical horizon for questioning the reality of the factual world, by indicating the conceivability that the factual world we believe as real might turn out to be a dream for another real world. Thanks to the "epistemological argument", Fink thereby discloses a conceivable emigration from the pre-given world to another world, with the clue of dream. And this "transworld" movement is not only an arbitrary speculation like a round square, but transcendentally threatens the self-familiarity of man. We would like to put forward the idea that the faith in the world is relativized by the conceivable unreality of our pre-given world. In this work, we attempt to articulate the transcendental instability of world- belief. Since the subject of transworld movement is neither a man living in the pre-given world, for it quits the pre-given world, nor the transcendental subject in its purity, for it is still situated in a worldly context, we suggest the inquiry of transword movement to be a supplementary part...